Die größte mittelalterliche Burg Sloweniens überragt als Festung auf dem Gipfel des Hügels noch immer aus ihrer Höhe alle Verkehrswege zum Zentrum von Celje.
Die ersten Fundamente der Alten Burg Celje stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Seitdem hat das Burggebäude viele Wendepunkte in der Geschichte miterlebt. Die Alte Burg Celje ist bekannt als das Heim der Grafen von Cilli, der einflussreichsten Dynastie in Slowenien. Die Erinnerungen an die Vergangenheit beleben spannende Legenden, Ausstellungen und interaktive Erlebnisse. In der wärmeren Jahreszeit finden Programme der „Lebenden Geschichte“ von kulturhistorischen Vereinen aus ganz Slowenien statt.
Schon lange bevor die Stadt Celje mit drei Sternen geprägt wurde, blühte sie am Zusammenfluss der drei Flüsse und im Zentrum der Handelstreffen des alten Europas, auf dem Jantarweg zwischen dem Baltikum und dem Mittelmeer auf. Die kriegerischen Kelten, die die Nachfolger der Illyrer waren, bauten hier die Siedlung Keleia, die durch den Handel mit Eisen reich wurde. Später trugen die alten Römer zur Entfaltung des alten Celeia bei, die eine der wichtigsten Städte in der Provinz Noricum war. Dann entwickelte sich die mittelalterliche Marktsiedlung und auf der Klippe über dem Fluss Savinja wuchs die Alte Burg Celje, die sich im Laufe der Jahrhunderte auf dem Hügel ausbreitete und von nah und fern Ehrfurcht erregte. Mit der Burg verbreiteten sich auch die Mythen und Legenden. Es wurde sogar berichtet, dass man in einem ihrer unterirdischen Gänge, der die Burg mit dem unteren Celje verband, sogar auf einem Pferd reiten konnte.
Die ursprünglichen Besitzer der Alten Burg Celje waren die Grafen von Heunburg aus Kärnten. Nach längeren Nachfolgekämpfen erbten im Jahr 1333 die Herren von Sannegg die Burg, die sich dann „von Cilli“ nannten und das erste Kapitel der Geschichte der einflussreichsten Herrscherdynastie Sloweniens schrieben. Die Grafen von Cilli begannen, die kalte, strategisch gebaute Festung in einen wohnlicheren Lebensraum umzuwandeln. Sie errichteten ein neues, komfortableres Wohngebäude. Die oberen zwei Etagen war sogar beheizt! Die ursprüngliche Architektur reichte nicht mehr zur Verteidigung der gesamten Burg aus. Deshalb bauten sie einen vierstöckigen inneren Wehrturm (Friedrichsturm) und erweiterten die Burgmauer, die mit einem Turm, einer Mauerkrone und einem hölzernen Wehrgang ausgestattet war, der auch heute noch begehbar ist. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die Sterne von Celje am stärksten leuchteten, wuchs noch ein mächtiger fünfeckiger Turm, der Graben wurde vertieft und der Burgkern bekam einen neuen Zugang über eine Zugbrücke.
Die Grafen von Cilli schrieben die Geschichte über ihren rapiden Aufstieg. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht besaßen sie mehr als 120 Burgen und Grundstücke. Sie wurden einer der mächtigsten Dynastien des mittelalterlichen Europas und hatten dadurch nicht nur zahlreiche Mitstreiter, sondern auch viele Rivalen. Zu den wichtigsten zählten die berühmten Habsburger. Die Bewohner von Celje stellten die Ritter- und Soldatenkavallerie dar, ihre Wehrfunktionen mussten wie eine gut geölte Maschine funktionieren. Um während einer Belagerung nicht zu verhungern, verbanden sie den Getreidespeicher mit einem Geheimgang. Die heutigen Touristenführer erzählen gerne, was passierte, als man die Zugbrücke hochgezogen hat und über ihr die Scharfschützen von Celje warteten. Den Gegnern erging es dann sehr schlecht, aber heute geht es natürlich den Besuchern in Celje anders.
Als Ulrich II., der letzte Graf von Cilli, starb, kam es zu heftigen Kämpfen um das Erbe. Die Wände waren mit Schießscharten und Brustwehren ausgestattet, durch die die Schützen auf die Angreifer zielten und sich gleichzeitig schützen konnten. Die Mauern wurden mit Zacken bewehrt und am Boden gab es Schießscharten für Feuerwaffen. Nach dem Aussterben der berühmten Familie von Cilli fiel aufgrund eines Erbvertrags alles an die Habsburger. Die Alte Burg Celje ist zu einer Legende geworden, an der dann der Zahn der Zeit nagte. Das renovierte Burggebäude verkündet den alten Ruhm und bleibt das Symbol der mächtigsten Adelsfamilie, die in Slowenien gelebt hat.
Obwohl man in der Burg die Schritte und das Klirren der Sporen der Herrschaft von Cilli nicht mehr hören kann, werden diese von Geschichtsfans und kulturhistorischen Vereinen, die die Besucher stolz eingekleidet in Ritter und Hofdamen begrüssen, wieder zum Leben erweckt. Die lebendige Geschichte, Konzerte und Hochzeiten laden alle ein, in die Geschichte des Mittelalters einzutauchen und sich für einen Moment wie echte Grafen zu fühlen.